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  • AutorenbildLukas Moesch

Fagradalsfjall - Eine neue Ära beginnt

Aktualisiert: 3. Juli


Im Frühling 2021 startete in Island, genauer gesagt auf der Halbinsel Reykjanes, eine Vulkan Eruption und hielt bis Mitte September an. Es war die erste vulkanische Aktivität auf der Reykjanes Halbinsel seit Jahrhunderten. Auch 2022 ereignete sich im Meradallir, wenige Kilometer neben dem Ausbruch 2021, eine Eruption. Diese dauerte nur drei Wochen von Anfang bis Ende August. Am 10.Juli 2023 kündeten Schwarmbeben und Bodenhebungen unter der Halbinsel einen erneuten Magmenaufstieg an. Mit um die 10'000 Erdbeben bis hin zu Stärke 5.2 erreichte am 10.07.2023 um 16:20 die flüssige Lava zum ersten Mal die Erdoberfläche. Seit diesem Tag fliesst nahe Reykjavik wieder flüssige Lava aus dem Erdmantel über die Erdoberfläche.



Noch im Juni erschien hier ein Artikel über die Untersuchung von Lavahöhlen im Gebiet der Eruption von 2021. Selbst dort wurde nach fast zwei Jahren noch glühende Lava mit 450 Grad Celsius gefunden. Kurze Zeit darauf begann nahe Litli Hrutur die dritte Eruption in drei Jahren. Vulkanologen und Geologen gehen davon aus, dass in Island eine neue Ära des Vulkanismus begonnen hat. Nach Jahrhunderten der Inaktivität auf der Raykjanes Halbinsel, könnten diese drei Ausbrüche des Fagradalsfjall erst der Anfang einer langen Serie sein.

Im Laufe der Erdgeschichte sind solche Phasen ganz normal und auch in anderen Gegenden der Welt zu beobachten. Viele der Gebiete rund um Vulkane sind schon seit sehr langer Zeit inaktiv. Doch Vulkane haben eine andere Zeitrechnung als wir Menschen. Ihre Zyklen überdauern in den meisten Fällen viele Menschenleben. So ist es sehr wahrscheinlich, dass alle Menschen die momentan auf der Erde leben, viele der Vulkansysteme nie in Aktion erleben. Und das ist wohl auch gut so, denn nicht jeder Vulkan ist so "gutmütig" wie der Fagradalsfjall...





Wie schon 2021 konnte ich mir diesen Sommer die Zeit nehmen und an die Eruptionsstelle reisen. Dieses Jahr aber einiges früher! Nach etwas mehr als 24h nach dem Ausbruch stand ich bereits am Rande des frischen Lavafeldes und konnte kaum glauben wie riesig der Krater bereits war! 2021 sah der Krater nach zwei Monaten erst in etwa so aus, wie jetzt bereits schon nach einem Tag. Der Ausfluss von Lava, das Grollen der Erde und die Menge an Rauch stand in keinem Vergleich zum Ausbruch von vor zwei Jahren.





Auch die Wanderung zur Eruptionsstelle stand in keinem Vergleich. Von einer knappen Stunde, stieg die Wanderdauer auf gute zwei an. Ein Weg bedarf ca. 9.5km Wanderung auf einem Weg mit sehr lockerem Gestein.

Wie bei meinem aller ersten Besuch war das Ziel, die Nacht vor Ort zu verbringen und das schönste Licht am Vulkan einzufangen. Gut ausgerüstet mit warmer Bekleidung, Essen + Trinken und einer speziellen Gasmaske war dieses Unterfangen kein Problem. Das viele Foto-Equipment brachte den Rucksack auf gut über 20kg, doch auch das störte mich nicht, schliesslich war ich im Begriff einen neuen Vulkan zu dokumentieren!


Anders als 2021 war auf dieser Reise Corona kein Thema mehr und der Tourismus auf Island boomt mehr denn je. Es erstaunte mich aber dennoch, wieviele Menschen sich auf den Weg machten, ist er doch kein Kinderspiel. Die Gegend ist aber sehr weitläufig und der Weg lange, so verteilten sich die vielen Leute sehr schnell und ich merkte nicht wie viele tatsächlich im Gebiet unterwegs waren.



Touristen an der Litli Hrutur Eruption


Am neuen Vulkan angekommen war ich schlichtweg sprachlos. Die Wucht mit der die Lava hier an die Erdoberfläche strömt war gewaltig und die Hitze greifbar.

Überglücklich stand ich lange Zeit nur da und genosse den Moment. Mit jeder Stunde wurden die Leute weniger und der Troubel kleiner. Bis in den frühen Morgenstunden verweilten nur noch eine Hand voll Leute hier und ich konnte mich voll und ganz auf die Fotografie konzentrieren. Naja zumindest fast. So nahe an einem gerade erst entstandenen Krater zu stehen, war alles andere als ungefährlich und bedurfte jederzeit wachsamer Augen. So wagte ich mich einige Male sehr nahe an den Krater, schoss einige Bilder und entfernte mich wieder um mit der Drohne zu fotografieren.

Alles in allem waren meine zwei Nächte am Fagradalsfjall 2023 ein voller Erfolg und ich bin einfach nur dankbar diese Momente erlebt zu haben.


Leider lies mich die Technik etwas im Stich und meine neue Drohne hatte riesige Probleme mit dem Scharfstellen. Viele der Bilder und Panorama-Aufnahmen aus der Luft sind total unscharf und nicht zu gebrauchen, was mir auf der Fernbedienung vor Ort nicht klar war. Wieso sie dermassen Probleme hatte, kann ich mir nicht im Ansatz erklären. Weitere Tests werden hoffentlich zeigen, was das Problem war und wie ich es in Zukunft umgehen kann. Dennoch gab es erneut viele tolle Bilder vom Boden wie auch aus der Luft.


Viel Spass beim betrachten der Bildergalerie.





Wenn du auch schon immer einmal nach Island reisen wolltest, ist meine "Island Wintertraum" Fotoreise deine Gelegenheit! Ich würde mich freuen, dich in das Land aus Feuer und Eis zu begleiten. Spannendes Licht und einzigartige Motive sind garantiert!

Hier geht es zu weiteren Informationen: www.lukas-moesch.ch/island-wintertraum


Danke hast du dir die Zeit genommen bis hier hin zu lesen!



Liebe Grüsse, Lukas






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