Dolomiten - Eine Reise zwischen Herbst und Winter
- Lukas Moesch

- 3. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Diesen Herbst zog es mich für einmal weder ins Wallis noch in das schöne Engadin um die Pracht der goldenen Lärchen einzufangen. Im Zuge einer 1:1 Fotoreise durfte ich einen Kunden in die wunderschönen Dolomiten führen und ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen.
Nach der gemeinsamen Tour konnte ich noch einige zusätzliche Tage für Scouting Zwecke anhängen und ich bin wirklich begeistert von der Diversität dieser Landschaft!
Viel Spass beim eintauchen in einige der Geschichten hinter dieser Tour...

Früh Morgens, genauer gesagt um 3:30 klingelt der Wecker und es steht noch vor dem gemeinsamen Auftakt mit meinem Kunden, eine erste Scouting Mission an. Schon seit einigen Jahren träume ich davon, die Dolomiten in einem anderen Kleid als dem eisigen Wintergewand zu sehen und habe entsprechend unzählige Orte, die ich gerne einmal Live erkunden möchte. Da ich diese erste Location als vielversprechend empfand, aber nicht genau wusste, wieviel Potenzial sie tatsächlich bietet, wollte ich sie unbedingt noch vor dem Eintreffen meines Kunden anschauen. Die Tour zieht sich mit 6km und 600 Höhenmetern ganz schön in die Länge, doch erst einmal oben angekommen, scheint die Zeit still zu stehen. Der erklommene Bergrücken präsentiert sich von einer unglaublich schönen Seite mit einem Blick auf die Sextner Dolomiten, den ich bisher noch selten auf Bildern gesehen habe! Die Lärchen strahlen zudem in den schönsten Gelbtönen um die Wette. Für mich ist klar, das könnte der perfekte Spot für den ersten Sonnenuntergang mit meinem Kunden werden...

Bevor es aber soweit ist, treffen wir uns zum Start der Reise am Pragser Wildsee. Wie zu erwarten, ist hier die Hölle los und ein Fotografieren der klassischen Perspektiven fällt uns schwer. Dennoch ist es der perfekte Ort um sich in Naturdetails zu verlieren und kreativ zu werden. Ich nutze die Gelegenheit um meinem Teilnehmer die vielen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man selbst an überlaufenen Orten noch tolle und neue Bilder aufnehmen kann. Dabei entstehen einige ganz besondere Herbstbilder.
Nach einem kurzen Austausch ist mein Kunde hell begeistert von der neu entdeckten Location und wir machen uns schon kurz darauf gemeinsam an den Aufstieg. Auch wenn es für mich heute schon der zweite Anlauf ist und die bereits geleistete Wegstrecke sich langsam in den Beinen spürbar macht, bin ich motivierter denn je. Bei strahlendem Sonnenschein präsentiert sich die Landschaft schon im Aufsteig von ihrer prächtigsten Seite und es entstehen auf dem Weg ein paar fantastische Bilder. Als krönenden Abschluss fangen wir die letzten Sonnenstrahlen bei einer malerisch platzierten Gruppe von Lärchen ein. Der erste Tag endet nach der Dämmerungsphase mit einem gemütlichen Abenspaziergang zurück zum Auto und bei einer feinen Pizza. Die ersten sensationellen Bilder sind auf den Speicherkarten, so darf es weitergehen.
Da die Strasse zu den Drei Zinnen, einem der Hauptziele unserer Tour, wegen kritischer Strassenbedingungen noch immer gesperrt bleibt, nutzen wir die Anzeichen für einen magischen Sonnenaufgang an einem nahegelegenen See. Das Gespür hat mich an diesem Morgen nicht im Stich gelassen und wir werden wir mit einem Feuerwerk + perfekter Speigelung reichlich belohnt!
Für den weiteren Tag stehen die Pässe rund um Cortina d' Ampezzo im Fokus, an denen wir bis nach Sonnenuntergang verschiedenste Motive ablichten.

Nach langem Bangen öffnet die Strasse hoch zum Rifugio Auronzo am 25.10.2025 doch noch einmal und wir buchen direkt die Bewilligungen für den Folgetag.
Am nächsten Morgen gelingen uns trotz wolkenlosem Himmel, an einer noch eher unbekannten Stelle, tolle erste Bilder der legendären Zinnen. Da sich auf den Nachmittag ein Schneegestöber ankündigt, beschliessen wir, den strahlend blauen Morgen bei einem reichhaltigen Frühstück im Tal zu verbringen und rechtzeitig für die mystischen Stunden wieder zu den Drei Zinnen zu reisen.
Die intensive Auseinandersetzung mit Wetterdaten und dem erstellen eigener Prognosen, am erst gerade vergangenen Meteorologie- und Fotografie-Workshop auf dem Niesen, helfen mir Heute enorm, dem Wetter einen Schritt voraus zu sein.
Pünkltlich zum Eintreffen der schneegeladenen Wolke, stehen wir bereits windgeschützt an unserer Foto Location auf dem Paternsattel. Nun beginnt die schwierigste Phase, das Ausharren in der eisigen Kälte mit heftigen Windböen und stechenden Schneeschauern. Von der uns umgebenden Bergwelt ist rein gar nichts mehr zu sehen, wir stehen im totalen White-Out! Als die schwindende Hoffnung einer Aufklarung und auch die beissende Kälte uns schon beinahe zum Rückzug zwingen, geschieht das vorhergesagte Wunder! Innert weniger Minuten lichten sich alle Wolken und offenbaren die wilde Schönheit, die der Schneesturm hinterlassen hat. Die unberührte Schneelandschaft, vorbeiziehende Nebelfelder und das alles ohne jegliche Touristen, das ist einer dieser ganz besonderen Momente, die man als Naturfotograf zu erleben hofft.
Pure Freude übermannt uns und es entstehen Bilder fürs Leben!

Ich hätte uns wirklich keinen besseren Abschluss für diese 1:1 Reise wünschen können als diesen wilden Moment am Fusse der Drei Zinnen. Der Übergang vom goldenen Herbst in die ersten winterlichen Tage war einfach grossartig!
Die nächsten Tage versuchte ich, wie am Anfang dieses Beitrages erwähnt, einige Locations auf der sehr langen Liste "abzuarbeiten". Von sprudelnden Bergbächen über mystische Erdpyramiden bis zu wildromantischen Tälern bot sich mir eine unvorstellbare Vielfalt an Motiven. Einem künftigen Dolomiten Fotografie Workshop steht nun definitiv nichts mehr im Wege...
Zum Abschluss noch ein perönliches Best-Of meiner weiteren Erkundungen:
Es freut mich hast du es bis ganz nach unten geschafft und ich hoffe dir hat dieser Beitrag gefallen. Vielen Dank für deine Zeit und vielleicht bis bald einmal auf einem meiner Workshops!
Liebe Grüsse, Lukas




















































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